Dauerleihgabe im Café Sibylle.
Am 1. Mai 1952 erfolgte für das Hochhaus an der Weberwiese und deren Anschlussbauten 15 und 16 (Marchlewskistraße 25 a-b resp. 15-22 und Fredersdorfer Straße 25-27) die feierliche Schlüsselübergabe an Oberbürgermeister Friedrich Ebert durch den jungen Ingenieur und Bauleiter Otto Schulte (1928-1991).
Neben weiteren 173 sog. »Bestarbeitern« oder »Aktivisten im Rahmen des Nationalen Aufbauprogramms Berlin 1952« wurde auch Schulte für seine Verdienste eine Wohnung zugewiesen.
Friedrich Ebert jun. übergibt eine Wohnung an Otto Schulte, 1. Mai 1952; Quelle: Bundesarchiv.
Bereits am 27. April 1952 wurde in einem Beitrag der Berliner Zeitung angekündigt, dass sich die Bevölkerung »vom 2. bis 11. Mai 1952« von der Qualität der Wohnungen überzeugen könne:
Zehn Wohnungen im Hochhaus und im anschließenden Wohnblock [Anschlussblock 15] werden zur Zeit der Besichtigung möbliert sein. Die Möbel [und Wohnaccessoires] stammen aus der laufenden Produktion der volkseigenen Betriebe und des Handwerks.
Originale Deckenleuchte von 1952 in unserer Ausstellung »Ost West Ost«; Foto: © 2024 Michael Munschke.
Nachdem die Musterwohnungen wieder beräumt worden waren, begutachtete Bauleiter Schulte sie auf evtl. Schäden, damit diese bis zum Einzug der Mieter im Juni 1952 ggf. behoben werden konnten. Bei dieser Gelegenheit bekam er von einem der Betriebe die Deckenleuchte als Geschenk, die nun als Dauerleihgabe unseres Mitglieds Michael Munschke in unserer Ausstellung »Ost West Ost« zu sehen ist.